Früh am Morgen, mit guter Laune, aber zu wenig Kaffee im Bauch starteten wir unsere diesjährige
Sommersportfahrt in die südfranzösischen Alpen an die Durance. Aufgeteilt auf den Vereinsbus des
Kanuvereins Worms und ein privates Wohnwagengespann ging es auf die lange Reise quer durch die
Alpen. Zwischenzeitlich mussten zwar Bootsanhänger und Wohnwagen getauscht werden, um es mit
allen über die Berge zu schaffen, wir sind aber an sich gut durchgekommen. Auf unserem rustikalen
aber schönen Campingplatz angekommen, bauten wir Zelte, Wohnwagen und Shelter auf und
bezogen unser Paddellager. Am Platz trafen wir auch auf weitere Mitfahrer, die mit eigenen
Fahrzeugen angereist waren. Den ersten Abend ließen wir dann gemütlich beim Grillen ausklingen.
Der erste Sporttag auf der Durance startete mit strahlendem Sonnenschein unterhalb einer
Slalomstrecke. Durch leichtes Wasser (Stufe 1 bis 2), vorbei an schöner Landschaft ging es dann über
etwa 15Km zurück zum Campingplatz. Die ein oder andere unfreiwillige Schwimmeinlage sorgte mit
dem starken aufkommenden Wind schon für ziemliche Anstrengung. Am Lager angekommen musste
dann ersteinmal der Shelter wieder eingefangen werden, da dieser sich in starkem Wind losgerissen
hatte. Glücklicherweise gab es keine größeren Schäden. Schnell wurden dieses Gruppenzelt und die
Schlafzelte Sturmsicher gemacht und das gemeinsame Abendessen vorbereitet. Für viele war die
Nacht unruhig, da der Sturm stark an den Zelten riss.

 

 

Etwas verschlafen, aber mit guter Laune und einem reichhaltigen Frühstück mit Kaffee und frischen
Baguettes, ging es daran das nächste Stück der Durance zu bestehen und bis zum Ausstieg an der
unteren Slalomstrecke zu paddeln. Dieses Stück war schon ein wenig anspruchsvoller und sorgte
wieder für ein paar unfreiwillige Baderunden. Die anspruchsvollere Slalomstrecke bot eine gute
Gelegenheit Wildwassergrundtechniken zu lernen, zu üben und zu festigen. Ein kleiner Kanal mit
mehreren Rutschen bot die Möglichkeit sich mehrfach an der Stelle zu versuchen. Am nächsten Tag
sollte die Etappe ein zweites Mal befahren werden. Doch davor rief das Rollentraining auf dem
campingplatzeigenen Badesee.
Nach dem zweiten Tag in den kräftigen Wellen der Slalomstelle, wollten sich alle auch an das letzte
und anspruchsvollste Stück der Durance wagen und bis zum Zufluss des Rabioux paddeln, wo die
gleichnamige Walze Stufe 3+ bis 4) mit den davor befindlichen, starken Wellen die nächste große
Herausforderung darstellen sollte. Kurz vor der Rabioux entschieden sich manche fürs Aussteigen
und überließen lieber anderen das mehrfache freiwillige und unfreiwillige Baden in der Walze. Den
Abend verbrachten wir dann bei lauen und angenehmen Temperaturen im malerischen
Alpenstädtchen Guillestre, wo wir gemeinsam sehr lecker zu Abend aßen und danach noch gemütlich
durch den Ort flanierten und das Postkartenambiente genossen. Der nächste Tag sollte anstrengend
werden.
Gut ausgeruht ließen wir die Durance hinter uns, um eine Stunde über Serpentinenstraßen und durch
beeindruckende Landschaft an die Ubaye zu fahren, die unser Tour Highlight darstellen sollte. Die
Strecke „la Classique“ die mit durchgängig Stufe 3 gelistet ist und auch zwei schwierige Stufe 4-
Hindernisse bietet, hatte an diesem Tag Niedrigwasser, wodurch die Fahrtleitung die Strecke als für
alle machbar einschätzte. Die Ubaye war nicht nur ausnehmend schön, sondern auch sehr fordernd
und verlangte den meisten mitfahrenden Paddlern einiges ab. So mancher machte unfreiwillig
kopfüber Begegnungen mit unter Wasser liegenden Hindernissen. Die besonders schwierigen Stellen
wurden vorher unter gegenseitiger Sicherung begangen und sowohl durchfahren als auch umtragen.
Leider konnten nicht alle die atemberaubende, von uralten Brücken überspannte Klamm gegen Ende
der Tour bestaunen, da einige vorher für sich entschieden dieses Stück auszulassen und es nicht zu
übertreiben. Alle Weiterfahrenden konnten sicher an der letzten Kiesbank vor der lauernden „Gauge
Royale“ aussteigen und die Tour beenden. Glücklich wurde noch beim Warten auf das Shuttle mit

einem eiskalten Bier auf die geschaffte Herausforderung angestoßen. Am Abend waren sich die
Meisten einig, den letzten Sporttag mit einer gemütlichen Tour ausklingen zu lassen.
Der letzte Tag führte uns dann wieder auf das erste Stück der Durance, um uns nochmal mit einer
entspannten Tour von diesem wunderschönen Paddelrevier zu verabschieden. Den Abend ließen wir
gemütlich bei Pastis in der Campingplatzgastronomie ausklingen. Der nächste Tag sollte uns wieder
quer durch die Alpen und drei Länder zurück nach Worms führen. Kurz vor Mitternacht kamen wir in
Worms an, luden ab und machten uns auf ins heimische Bett um einmal gründlich durchzuschlafen.
Eine tolle gemeinsame Sportfahrt zweier Vereine. Gerne wieder.